Über drei Jahre hat die CDU-Fraktion für eine Verbesserung der Verkehrssituation am Holtkamp gekämpft. Insbesondere die erlaubte Geschwindigkeit von 100 km/h auf dieser schmalen und intensiv genutzten Straße stellt für Fußgänger und Radfahrer im Holtkamp eine große Gefahr dar. Doch Kreisverwaltung und Land sehen keinen Änderungsbedarf.

Inzwischen liegt die schriftliche Stellungnahme der Verkehrsaufsicht des Landes Schleswig-Holstein vor. Sinngemäß schreibt diese Behörde, nachdem sie sieben Monate für eine Antwort auf die Bitte zur sachlichen Überprüfung gebraucht hat:

Der Holtkamp sei mit der dort geltenden Außerortsgeschwindigkeit von 100 km/h eine für schwächere Verkehrsteilnehmer sichere Straße. Die Verkehrsaufsicht des Kreises Pinneberg könnte dort das Tempo einschränken, müsse dies aber nicht tun, weil es bisher keine Unfälle gegeben habe.

Für die CDU-Fraktion, für die das Thema Verkehrssicherheit zu einem wichtigen Schwerpunkt im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt gehört, ist dies nicht nachvollziehbar. Es ist nicht hinnehmbar, dass Behörden, die der Sicherheit im Verkehr verpflichtet sind, es ablehnen, auf Hilferufe derjenigen zu hören, die um die Verhältnisse vor Ort wissen. Regelmäßig müssen Fußgänger und Radfahrer aufgrund des heranrasenden Kraftverkehrs regelrecht in die unbefestigten Bankette der Wirtschaftswege Opn Styg und Holtkamp flüchten.

Es ist auch nicht nachvollziehbar, dass eine Regelungsbehörde nach dem Motto verfährt, dass erst etwas Schlimmes passieren muss, bevor Maßnahmen zur Unfallverhinderung ergriffen werden. Das unverzichtbare Schlüsselwort Unfallprävention, das ein Leitwort in allen Bundesländern ist, scheint hier keinen hohen Stellenwert zu haben. Vielmehr müssen sich die Behörden die Frage gefallen lassen, was an dieser Stelle überhaupt gegen eine Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit spricht. Es handelt sich ohnehin nicht um Wege, die für den Durchgangsverkehr vorgesehen sind.

Schade! Alle politischen Parteien und die Verwaltung mit der Bürgermeisterin an der Spitze sind sich in dem Wunsch, die zulässige Geschwindigkeit im Holtkamp abzusenken einig, können oder konnten bisher aber leider nichts bewirken. Wir appellieren erneut und umso eindringlicher an unsere Bürger, ihre Erfahrungen, ihren Unmut und ihre Wünsche für diese Situation auch direkt an die Behörden und Verwaltung kundzutun, um dem Anliegen noch mehr Gewicht zu verleihen.